Verborgene Stärken

Škoda spielt eine gewichtige Rolle im VW-Konzern, wenn es um die Fertigung von Komponenten geht. Der tschechische Autohersteller ist Teil des Bereichs "Volkswagen Konzern Komponente". "Etwa die Hälfte aller Motoren und Getriebe fertigen wir für Škoda selbst, die andere Hälfte exportieren wir an andere Marken des Volkswagen-Konzerns", sagt Christian Bleiel, Leiter Komponentenfertigung bei Škoda Auto. Zudem tragen die Tschechen die Verantwortung für die Teilelieferung in Indien.

Volkswagen Komponente ist ein Netzwerk mit weltweit 47 Standorten und 80.000 Beschäftigten, in dem Motoren, Getriebe, Achsen, elektrische Antriebe und Batteriesysteme entwickelt und produziert werden. "Eine große Stärke der Group Components ist die Fähigkeit zu skalieren, das heißt, sehr große Stückzahlen von identischen Produkten in gleichen Fertigungsprozessen über viele Standorte auszurollen", sagt Bleiel.

Als Kompetenzzentrum entwickelten die Tschechen in Mladá Boleslav für den Konzern unter anderem die Multipoint-Injection-Motorenfamilie. Jährlich werden mehr als zwei Millionen Stück für die Konzernmarken gefertigt. "Zudem sind wir für die Entwicklung aller mechanischen Getriebe weltweit verantwortlich und kümmern uns um die technische Betreuung der Werke", sagt Martin Hrdlicka. Er leitet die Fahrwerk- und Aggregateentwicklung bei Škoda. Seine Familie arbeitet in dritter Generation im Topmanagement des Unternehmens. Neben den Aggregaten ist Škoda innerhalb des Konzerns auch weltweit für die Entwicklung von Trommelbremsen zuständig. Sie kommen unter anderem bei den Elektroautos ID.3 und ID.4 von VW und im Elektro-SUV Škoda Enyaq zum Einsatz. "Das mag erst einmal seltsam klingen, aber gegenüber der Scheibenbremse hat die Trommelbremse in der E-Auto-Betriebsauslastung deutliche Vorteile beispielsweise in puncto Geräuschentwicklung, was gerade beim leisen Elektroauto wichtig ist", erläutert Hrdlicka.

Seit 2019 produziert Škoda auch elektrische Komponenten. "Beispielsweise montieren wir in Mladá Boleslav die Batteriesysteme für die Škoda-Modelle Superb iV und Octavia iV, und wir liefern dieses Batteriesystem auch an Audi und Seat", sagt Bleiel. "Für eine Gesamtkapazität von 180.000 Einheiten pro Jahr haben wir einen zweistelligen Millionenbetrag in Anlagen und Prüftechnik investiert. Wir vollziehen Schritt für Schritt die Transformation von der Verbrennungstechnik in Richtung Elektromobilität." Für die MEB-Plattform wird Škoda künftig auch die elektrischen Antriebe fertigen. Bleiel: "Für diesen anspruchsvollen Transformationsprozess investieren wir in den nächsten Jahren einen höheren dreistelligen Millionenbetrag in unsere elektromobile Zukunft."

Dieser Artikel ist ein Beitrag aus der "Automobilwoche edition 125 JahreŠkoda", die Siehier bestellenkönnen.

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