Ein Bilderbuchstart sieht anders aus. Der Golf VIII kam im Dezember in den Verkauf, doch so mancher VW-Händler hat seinen Vorführwagen bis heute nicht. Der Grund liegt am Anspruch des Wolfsburger Konzerns an seinen Bestseller: Die neue Generation soll zur "digitalen Ikone" werden, wie es unbescheiden heißt. Entsprechend komplex gestaltete sich die Software-Konfiguration, an der Ingenieure bis zuletzt fieberhaft arbeiteten.
Der neue Golf ist über eine SIM-Karte ständig mit dem Internet verbunden und damit in das digitale Ökosystem von Volkswagen We integriert. So lässt sich das Auto mit dem Smartphone entriegeln, das Parken bezahlen, Tipps zu Bars und Restaurants und die Lage der nächsten Tankstelle abrufen, Musik streamen oder Amazons Sprachdienst Alexa aktivieren. Das Auto kann sogar Signale zur Verkehrsinfrastruktur wie Ampelschaltungen und Informationen anderer Fahrzeuge in einem Umkreis von 800 Metern empfangen. Updates aus der Ferne sind problemlos möglich.
Das "Connected Car", also die Ermöglichung der Kommunikation eines Fahrzeugs mit dem Internet oder anderen Fahrzeugen, ist eine der tragenden Säulen in der Zukunftsstrategie vieler Hersteller. So wirbt BMW etwa damit, dass bereits vier Millionen Autos der Marke an das Internet und seinen Dienst Connected Drive angeschlossen sind. Ähnlich viele zählt Mercedes me. Experten gehen davon aus, dass in diesem Jahr nur noch einer von fünf Neu-wagen derartige Dienste überhaupt nicht im Angebot hat.