Bonn. Obwohl die Zahl der Berufsausbildungen branchenübergreifend leicht rückläufig ist, verzeichnet das Kfz-Gewerbe einen überraschenden Anstieg der Azubi-Zahlen. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland in der Branche 27.639 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen – ein Plus von 2,5 Prozent zum Vorjahr. Dabei hatten sich die Zahlen schon 2014 überraschend gut entwickelt. Den stärksten Anstieg verzeichneten die Automobilkaufleute mit 5,4 Prozent. Doch auch die zahlenmäßig weit stärkeren Kfz-Mechatroniker legten mit 2,6 Prozent deutlich zu, lediglich die Ausbildung zum Fahrzeuglackierer war weniger gefragt (minus 2,5 Prozent).
"Mit einer Steigerung hatten wir nicht gerechnet", sagt Birgit Behrens, die beim ZDK für die Ausbildung zuständige Geschäftsführerin. Die Entwicklung zeige, wie attraktiv die Ausbildungsberufe im Autobereich seien. Für das laufende Jahr geht Behrens davon aus, dass die Ausbildungszahlen gehalten werden können. Erst 2017 werde es durch einen stärkeren Rückgang bei den Schulabgängerzahlen kritischer. Möglicherweise werde die Branche aber auch dies dank ihrer Zugkraft kompensieren können.
Gänzlich unberührt bleibt das Kfz-Gewerbe vom Fachkräftemangel allerdings nicht. Die Zahl der Bewerbungen sei nicht mehr so hoch wie früher, sagt Behrens. Doch die Branche habe "gute Arbeit geleistet, mit Praktika und Ähnlichem". Erfreulich sei auch, dass gerade die neuen Bundesländer bei den Ausbildungszahlen hinzugewonnen haben, so Behrens.