St. Michael ob Bleiburg. In Zeiten der milliardenschweren Förderung der Elektromobilität in Deutschland dürften die Hersteller von Turboladern Angst um ihrGeschäft bekommen. Doch beiden Managern des 2008 gegründeten Gemeinschaftsunternehmens Bosch Mahle Turbo Systems (BMTS) ist davon nichts zu spüren. Dort herrscht Zuversicht.
Die BMTS-Manager erwarten, dass im Jahr 2030 noch 90 Prozent aller Neufahrzeuge einen Verbrennungsmotor haben werden. Bis zum Jahr 2022 werde der Turboladermarkt um mehr als 50 Prozent auf 67 Millionen wachsen, prognostiziert Vertriebs- und Marketingchef Volker Brielmann. Haupttreiber: die Ottomotoren (plus 14 Prozent pro Jahr) sowie der asiatisch-pazifische Raum und Amerika mit zweistelligen Wachstumsraten.
Bei den Ottomotoren wird nach Einschätzung von BMTS der Effizienzdruck deutlich steigen. Denn aktuell tragen Diesel erheblich zum Erreichen der Flottengrenzwerte beim CO2 bei. Sollten Diesel wegen der immer teureren Abgasreinigung aus den unteren Segmenten verschwinden, müssten die Automobilhersteller bei den Ottomotoren einen Effizienzsprung schaffen – und dazu vermehrt Turbolader einsetzen.
2015 sprang die Fertigung um 109 Prozent auf 1,7 Millionen Lader. Für 2016 steht ein Plus von gut 40 Prozent auf 2,5 Millionen Einheiten im Plan. Bis 2020 sollen es mehr als fünf Millionen sein.