München. Zum einen möchte Porsche Engineering dadurch besser auf die Wünsche der chinesischen Kunden reagieren können. Verstärkt werde so aber auch der wissenschaftliche Austausch und der Kontakt zu den Absolventen der Universität, die für den Hersteller interessante Nachwuchskräfte sein können. Im Fokus der Zusammenarbeit mit der Tongji-Uni stehen Porsche Engineering zufolge gemeinsame Aktivitäten im Bereich der Aero- und Thermodynamik sowie bei Prüfstandsversuchen und Analysen. Kooperationen mit der Tongji- Universität und anderen chinesischen Unis unterhalten bereits Daimler und Volkswagen. VW hat im Jahr 2000 mit der Hochschule das VW-Tongji-Automobilinstitut eingerichtet. Gemeinsame Forschungen gibt es im Bereich Karosserieleichtbau. Eine gemeinsame Entwicklung von VW und der Hochschule ist das Forschungsfahrzeug Passat Lingyu mit Wasserstoff-Brennstoffzelle.
Tongji lockt deutsche Hersteller
Zudem unterstützt VW Tongji-Studenten bei ihrer Ausbildung in Deutschland. Sie absolvieren vor und während eines Master-Studiums an der TU Braunschweig Praktika bei VW. Der Leiter Hochschulkooperationen der AutoUni, Manfred Meier, sagt: „Wir begleiten die Studenten aus China während ihres Aufenthalts und sorgen dafür, dass sie unser Unternehmen kennenlernen.“ VW gewinnt auf diese Weise Ingenieure mit einer international geprägten Sichtweise. Tongjis Verbindung nach Deutschland reicht tief, gegründet wurde die Uni vom deutschen Marinearzt Erich Paulun im Jahr 1907. VW-Chef Martin Winterkorn ist Ehrenprofessor. Daimler und VW arbeiten auch mit der Pekinger Tsinghua-Uni zusammen. VW ist dort mit Förderprogrammen für besonders talentierte Studenten aktiv. Daimler hat 2013 mit der Uni ein gemeinsames Forschungszentrum für nachhaltige Mobilität eröffnet. Daimlers Forschungs- und Entwicklungschef für China, Klaus Mannsperger, sagt dazu: „Durch die Kooperation können wir unsere Produkte besser für Chinas Straßen optimieren und die aktuellsten Technologien besser an die Wünsche der chinesischen Kunden anpassen.“