Der aus dem chinesischen Autokonzern Great Wall ausgegliederte Batteriehersteller Svolt Energy Technology hat seine Pläne für eine Batteriezellfertigung in Europa ausgeweitet. Die Chinesen wollen nun schon Ende 2020 mit dem Bau einer großen Zellfertigung in einem europäischen Land beginnen. Dazu suchen sie europäische Partner.
Die besten Chancen hat dem Vernehmen nach ein osteuropäischer Standort. Allerdings würde Svolt auch gerne in Deutschland bauen, wenn die gewünschten großen Flächen, schnelle Baugenehmigungen und staatliche Förderungen zugesichert würden.
Bisher plante Svolt in Europa mit einer Jahreskapazität von 14 GWh, inzwischen sehe der Plan eine Kapazität von 24 GWh bis Ende 2025 vor, sagte der Automobilwoche Hongxin Yang, Vorstandschef und General Manager des Unternehmens. "Dafür wollen wir rund zwei Milliarden Euro investieren. Aber wir suchen noch Partner, die sich dem Projekt anschließen wollen."
Weltweit wolle Svolt bis Ende 2025 rund 100 GWh Zellenkapazität aufbauen, davon 76 GWh in China, erklärte Yang. Konkret werde in der Region Peking-Tianjin bis 2023 eine Anlage mit 20 GWh Kapazität errichtet, in der Jangtse-Region bis 2025 eine Anlage mit 40 GWh und in Westchina nochmals 16 GWh bis 2023.
Bislang ist Svolt kein Zellenhersteller, sondern verbaut Zellen anderer chinesischer Lieferanten in seinen Batteriemodulen, die unter anderem BMW einsetzt. "Wir wollen die ganze Wertschöpfungskette abdecken, inklusive Rohstoffversorgung, Zellenfertigung und Modulbau", sagte Svolt-Europa-Chef Kai-Uwe Wollenhaupt.Für den Bau des Zellwerks in Europa komme auch ein Standort in Deutschland infrage, betonte Wollenhaupt. "Die Entscheidung dafür hängt letztlich von der Politik ab", fügte er hinzu. Es habe schon Gespräche dazu gegeben, eine Entscheidung stehe aber noch aus.
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Aus dem Datencenter:
Produktionskapazitäten für Batteriezellen in Europa 2016 bis 2025