Tesla treibt die Branche vor sich her. Der US-Hersteller zeigt, dass Elektroautos gut aussehen und auch langstreckentauglich sein können. Tesla weckt Begehrlichkeiten: Das Tesla Model 3 hatten eine Woche nach der Produktvorstellung im Frühjahr 2016 schon 325.000 Menschen vorbestellt – ein Auto, das erst 2017 auf den Markt kommen soll.
Das setzt andere Autobauer mächtig unter Druck. Hierzulande startete BMW Ende 2013 den Vertrieb seiner i-Modelle über ein Mehrkanalsystem. 2016 war der i3 mit 2863 Zulassungen das meistverkaufte E-Modell in Deutschland, knapp vor dem Renault Zoe (2805). Mittlerweile hat BMW angekündigt, auch andere Baureihen zu elektrifizieren. 100.000 E-Autos und Hybride will man 2017 verkaufen. Mindestens sechs neue E-Modelle plant Wettbewerber Daimler bis 2024 unter der Submarke EQ. Hyundai setzt derzeit auf den Ioniq, der als Hybrid, Plug-in und rein elektrisch angeboten wird. Zuletzt investierten die deutschen Händler in neue Standards für die jüngst gestartete reine Elektro-Version – Vertriebstrainings und Serviceschulungen sollen die Partner fit machen für die neuen Modelle. Als Kampfansage an Teslas Model 3 schickt Opel im Sommer den Ampera-e auf den deutschen Markt. Stärkstes Verkaufsargument für die Vertriebspartner dürfte seine Reichweite von über 500 Kilometern sein, mit dem das keineswegs für die Nische geplante Modell punkten soll. Und Toyota, Weltmarktführer bei alternativen Antrieben, hat bislang noch gar kein batterieelektrisches Auto im Angebot, will aber nachziehen.
An neuen E-Modellen dürfte es künftig also nicht mangeln, wohl aber an der Leidenschaft der Verkäufer. Dies legen zumindest zwei Studien nahe. So bestätigt eine Untersuchung des Münchner Transfer-Instituts, dass alternative Antriebe im Beratungsgespräch bei Autohändlern derzeit noch unter ferner liefen rangieren. Untersucht wurde Ende 2015, wie gut die Vertriebspartner der Autobauer auf die Beratung potenzieller E-Auto-Kunden vorbereitet sind.