Stefan Hartung ist derzeit bei Bosch nicht nur verantwortlich für den Geschäftsbereich, der sich mit der Industrie 4.0 beschäftigt, sondern er kann den Begriff auch mit einer solchen Leidenschaft erklären, dass selbst Laien verstehen, worum es geht.
Vermutlich ist es diese Begeisterungsfähigkeit für Themen, die Hartung den nächsten Karrieresprung verschafft hat. Zum 1. Januar 2019 übernimmt der Dortmunder die Mobility-Sparte von Bosch, mit Abstand wichtigster Bereich des Unternehmens. Hier werden mit knapp 48 Milliarden Euro mehr als 60 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet.
„Diese spannende Aufgabe gehe ich mit Zuversicht, Hingabe und Überzeugung an“, sagt Hartung, der die Bosch-Vision eines emissionsfreien, unfallfreien und stressfreien Verkehrs in die Tat umsetzen will.
Hartung tritt in die Fußstapfen von Rolf Bulander, der zum Ende des Jahres in den Ruhestand geht. Der promovierte Maschinenbauer ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er kam nach Stationen beider Fraunhofer-Gesellschaft und der Unternehmensberatung McKinsey in Düsseldorf 2004 in den Stuttgarter Konzern. Hier war er zunächst für die Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH verantwortlich. 2009 wurde er Vorsitzender des Geschäftsbereichs Power Tools. 2013 rückte Hartung in die Geschäftsführung von Bosch auf, leitete die Bereiche Gebäude und Energie, Smart Home, aber auch Industrie- und Verpackungstechnologien. Zudem war er für die zentrale Fertigungskoordination zuständig.
Hartung übernimmt die Mobility-Sparte in einer turbulenten Zeit. Handelskonflikte und strengere Abgasvorgaben erhöhen den Druck auf Hersteller und Zulieferer. Der Bosch-Konzern bereitet sich intensiv auf die Ära der Elektromobilität vor, für die er im Bereich Antriebstechnologien bereits eine eigene Einheit gebildet hat. Dazu kommt der Wettlauf um das automatisierte Fahren und die Vernetzung.
Hartung muss aber auch eine Antwort darauf finden, was mit den Jobs und Werken passiert, die bei Bosch noch am Diesel hängen. Vom grundlegenden Wandel der Antriebe ist weltweit jeder achte der rund 400.000 Mitarbeiter betroffen.
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