Die Übernahme von Opel durch PSA könnte in Europa Startschuss für eine Konsolidierung sein. Die Überkapazitäten der Branche schätzen Experten trotz der erfolgten Werksschließungen in Aulnay (PSA), Bochum (Opel) und Genk (Ford) immer noch auf 15 bis 30 Prozent.
„Die bislang schleichende Konsolidierung in der Autobranche gewinnt an Fahrt“, beobachtet Stefan Bratzel, Leiter des Center of Automotive Management (CAM). „Die Landschaft der Branche wird in den 2020er-Jahren angesichts der großen Megathemen E-Mobilität, Digitalisierung und Mobilitätskonzepte ohnehin eine deutliche Umgestaltung erfahren.“
Diese Entwicklung hat auch PSA-Chef Carlos Tavares bei seinem Schachzug mit Opel vor Augen. In erster Linie geht es ihm um mehr Volumen bei Fertigung, Einkauf, Vertrieb und Entwicklung. Mit Opel/Vauxhall als vierter PSA-Marke kämen die Franzosen auf gut vier Millionen Fahrzeuge pro Jahr. Für die Spitzengruppe würde dies aber dennoch nicht reichen. Denn die Top drei spielen allesamt in der Zehn-Millionen-Liga. Allerdings käme es in dieser elitären Gruppe zu einem Wechsel. Seit die Renault-Nissan-Allianz auch Mitsubishi-Verkäufe mitrechnet, kommt sie ebenfalls nah an die zehn Millionen. GM hingegen würde durch den Opel-Verkauf 1,2 Millionen Autos einbüßen – und damit den dritten Platz auf dem Podest.