Der Absatz von rein elektrischen Autos, Plug-in-Hybriden und Hybriden wird nach Einschätzung von Herstellern und Handel 2017 einen großen Sprung nach oben machen – wenngleich von niedriger Basis. Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller geht davon aus, „dass der Elektromarkt im Jahr 2017 um 50 Prozent zulegen wird“, wie der VDIK auf Anfrage der Automobilwoche mitteilte.
Schon im zweiten Halbjahr 2016 habe man bei rein batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen „einen sehr positiven Trend gesehen“. Aufgrund zahlreicher neuer Mo-delle mit größerer Reichweite, einer verstärkten Inanspruchnahme der Elektroprämie und einem zügigen Ausbau der Lade-infrastruktur sei nun eine Steigerung von 50 Prozent zu erwarten. Für die Plug-in-Hybride sieht der Importeursverband ein Plus von 40 Prozent, ebenso wie für Hybride.
Trotz Umweltprämie wurden 2016 in Deutschland nur 11.410 Elektroautos zugelassen. Im Vergleich zu den 12.363 E-Autos des Jahres 2015 ist dies ein Rückgang um fast acht Prozent. Das neue Autojahr soll nun bei den Stromern die Wende einleiten.
Das Deutsche Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) ist für 2017 ähnlich optimistisch wie der VDIK, obgleich der Händlerverband die Rahmenbedingungen deutlich kritischer betrachtet.Bei den Zulassungen rechnet man mit 15.000 E-Autos und 55.000 Hybriden, davon 22.000 Plug-ins. ZDK-Präsident Jürgen Karpinski bewertet aber das „Angebot an Fahrzeugen, die durch ein akzeptables Preis-Leistungs-Verhältnis sowie praxisgerechte Reichweite beim Endverbraucher punkten“ als „nach wie vor übersichtlich“. Zudem käme die Ausweitung der Ladeinfrastruktur nur schleppend voran. Daher erwartet er nennenswerte Zuwächse erst 2018, wenn zahlreiche neue Modelle kommen.
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