Krefeld. Der finnische Stahlhersteller Outokumpu investiert derzeit gut 100 Millionen Euro in sein Krefelder Werk, um eine neue Generation von Leichtbaustählen auf Basis von Mangan-Chrom-Legierungen zu fertigen.
Die Finnen erwarten, dass ihre neue Werkstoffgruppe bei Leichtbaukonzepten eine Alternative zu den klassischen ultrahochfesten Stählen auf Kohlenstoffbasis wird. In einigen Fällen wollen sie sogar in Konkurrenz zu Aluminium treten.
"Wir haben bei den Autoherstellern nachgefragt, was sie in den nächsten Jahren im Karosseriebau im Volumensegment suchen", sagt Entwicklungschef Salvatore Mirabile. Wesentliche Anforderungen seien Leichtbau, höchste Crash-Performance, zugleich hohe Dehnbarkeit (Duktilität), eine vollständige Recyclingfähigkeit und kostengünstige Verarbeitungsprozesse. All diese Anforderungen erfülle die neue Stahlsorte "Forta H-series".
Die hohe Festigkeit dieser Legierung ermöglicht den Angaben zufolge besonders geringe Blechstärken, was je nach Anwendung zu einer Gewichtsreduzierung von 30 bis 40 Prozent führen könne. Bei der Crash-Absorption liege das neue Material an der Spitze der auf dem Markt befindlichen Sorten. Zudem müssen die Mangan-Chrom-Stähle nicht mehr aufwendig warmumgeformt werden und lassen sich in komplexe Formen pressen.
"Wir rechnen ab 2018 mit Aufträgen aus der Automobilbranche", sagt Mirabile. Bei praktisch allen Volumenherstellern stehe Outokumpu in den Vor-Freigabe-Verfahren.