Die Schlacht um die Krone unter den deutschen Premiumherstellern wird in China ausgetragen. Seit den Nullerjahren liefert sich dort BMW mit der Konkurrenz aus Ingolstadt ein Wettrennen um die Marktführerschaft. In der Vergangenheit war Audi meist vorn, ließ zuletzt aber nach. Und Mercedes, obwohl erst seit Kurzem mit einer Produktion in China präsent, holte immens auf.
Handelte es sich anfangs noch um einen Absatz von rund 15.000 Einheiten, verkauft BMW heute jährlich weit mehr als 400.000 Mini und BMW im Reich der Mitte. Seit 2013 ist China der größte Markt für den Hersteller. „In den vergangenen zehn Jahren ist der Automarkt so stark gewachsen, wie wir es bislang nirgendwo erlebt haben“, sagt Ian Robertson, Vertriebsvorstand von BMW. Während 2004 in China auf 1000 Einwohner gerade mal 6,6 Pkw kamen, waren es acht Jahre später bereits 52. Selbst in den Jahren 2008 und 2009, als der Rest der Welt in der Rezession steckte, stiegen die Absatzzahlen der Münchner in China noch im zweistelligen Prozentbereich.
Bei BMW ist man davon überzeugt, dass sich das Land in wichtigen Bereichen wie der Elektromobilität zum Leitmarkt entwickeln wird. Auch deshalb hat sich der Hersteller zuletzt darum bemüht, eine Lizenz für den i3 zu bekommen. Nur so kann man von der Elektromobilitätsoffensive der chinesischen Regierung profitieren. Denn in einigen Großstädten erhalten nur noch Elektroautos eine Zulassung. Das eröffnet enormes Potenzial. Dafür hat sich BMW zudem bereit erklärt, gemeinsam mit Brilliance ein Elektroauto herzustellen – den Zinoro 1E – der eigens für China entwickelt wurde.