Den Strategen und Ingenieuren bei Renault muss man Respekt zollen. In der Elektromobilität haben sie versucht, früh Position zu beziehen, und schon 2010 einen Strategieplan aufgestellt. Der Plan sah Investitionen von vier Milliarden Euro vor. Vier Elektrofahrzeuge (Twizy, Zoe, Kangoo Z.E. und Fluence Z.E.) sollten in den folgenden zwei Jahren auf die Straße kommen. Bis zum Ende des Jahrzehnts, so die damalige Prognose, sollte gar jeder zehnte Renault mit einem E-Motor vom Band rollen. Der Wettbewerb schüttelte nur mit dem Kopf.
Mit diesem Engagement war Renault anderen europäischen Volumenherstellern voraus, auch wenn nicht immer alles nach Plan lief. Zum Beispiel die Lieferung von 100.000 Fluence Z.E. an Better Place. Das israelische Start-up unter seinem charismatischen Chef Shai Agassi ging mit seiner Tauschbatterie-Idee pleite. Auch die kühne Zehn-Prozent-Vision ging nicht auf: 2018 waren es drei Prozent.