So geht's weiter bei Mitsubishi

Weltmeister war Mitsubishi schon oft. Die japanische Marke, mittlerweile Allianzpartner von Renault und Nissan, hat einige Male die Rallye Dakar gewonnen. Zuletzt allerdings vor mehr als zehn Jahren. Nun ist Mitsubishi wieder Weltmeister – mit dem Plug-in-Hy­bridmodell Outlander.

Kein SUV mit diesem Antriebsmix wurde häufiger verkauft. Und zumindest gefühlt ist Mitsubishi Weltmeister im Präsentieren von Studien. Seit Jahren feiern auf ­diversen Messen so viele Entwürfe ihre Premieren, dass auch Fachleute den Überblick verlieren. ­Lediglich aus einer Studie wurde ein Serienmodell: der Mitsubishi Eclipse Cross.

Auf dem Genfer Salon zog Mitsubishi gerade das Tuch von der neuesten Studie, einem großen SUV mit dem merkwürdigen Namen Engelberg Tourer. Der recht massiv anmutende Siebensitzer könnte Hinweise auf den nächsten Pajero geben, auch wenn Mitsubishi dies nicht bestätigt.

Die Produktion der Geländewagen-Ikone hatten die Japaner nach 36Jahren im vergangenen Jahr eingestellt. Fraglich ist, ob sich der nächste Pajero technisch mit ­einer Nissan-Architektur vereinbaren lässt oder ob Nissan die jahrzehntelange Allraderfahrung von Mitsubishi in seine Modelle wird einfließen lassen.

Weniger offene Fragen gibt es beim Outlander. Er steht in neuer Generation für Ende 2020 auf dem Plan und kann die Konzernplattform CMF-C nutzen. Der Outlander wird erneut Mitsubishis wichtigstes Plug-in-Hybridmodell. Europaweit ist ein Absatz von jährlich mehr als 50.000 Autos vorgesehen. Die Teilstromer-Technik ist ein Kernelement der Marke und rangiert vor allen anderen Arten der Elektrifizierung. Damit lässt sich der Verbrauch der schweren SUVs drosseln.

Im Jahr 2020 dürfte auch der jetzige Eclipse Cross sowie 2021 der neue ASX die Plug-in-Technik bekommen. Der ASX erhält die CMF-B-Architektur, auf der auch die Nachfolger von Nissan Qashqai und Renault Kadjar stehen werden. Denkbar ist aber auch, den ASX nur noch als Mild-­Hy­brid-Benziner (48-Volt-Technik) und als rein elektrische Variante anzubieten.

Mitsubishi will sein Portfolio so schlank wie möglich halten. Zwar wird über eine Rückkehr des Lancer gesprochen, die Bezeichnung wird aber kaum das Heck eines konventionellen Kompaktmodells zieren. In diesem Segment hatte schon der alte Lancer keine Chance. Vielleicht nutzt die Marketingabteilung den Namen aber für ein batterieelek­trisches Modell. 2021 könnte es so weit sein, mehr als ein Jahrzehnt nach dem i-MiEV.

Bedienen wird sich Mitsubishi logischerweise aus dem Bau­kasten der Nissan-Modelle Leaf und E-NV200. Jüngst erhielt der Leaf ein Batterie-Update auf über 60 kWh. Er schafft damit eine Reichweite von 385 Kilometern.

Im Windschatten der SUVs fährt der Space Star, Mitsubishis kleinstes Modell, das sich in Deutschland besser als die großen Geschwister verkauft – mit deutlichem Abstand. Derzeit wird der Space Star in Thailand gebaut. Er gilt als Einstiegsauto für junge Leute mit begrenztem Budget. Zudem soll er Kunden an die ­Marke heranführen.

Experten bezweifeln, ob dieses Preisniveau beim Nachfolger gehalten werden kann. Der Space Star wird sich die Plattform mit Renault Clio und Nissan Micra teilen und vermutlich mit einem von ihnen vom Band laufen. Eine Option wäre, den Space Star ­höher zu positionieren und ihm ebenfalls einen altvertrauten ­Namen zu verpassen: Colt.

Und hier die Grafik zum Text im Datencenter zum Herunterladen:

Modellvorschau Mitsubishi bis 2022