Weitere Škodas sollen bald folgen, darunter neben SUVs auch Limousinen. Das Gros der Inder fährt heute noch kleine Autos. Mit denen kommt man besser durch den Stau. Schicke SUVs für Wohlhabende sind auf Indiens Straßen noch rar. Die Marktführer im Land heißen Tata, Maruti Suzuki und Hyundai. Viele Neuwagen kosten in dem Land kaum mehr als 7000 Euro. Gurpratap Boparai, Chef von Škoda Auto Volkswagen India, will einen Preiskampf aber nicht mitmachen – sondern mit Qualität punkten. Die Volkswagen Group India betreibt zwei Werke in Pune und Aurangabad und ist gegenwärtig mit 30 Modellen und 240 Niederlassungen in Indien vertreten.
Škoda hat noch Bedarf an Händlern. Der Aufbau eines Netzes ist nicht einfach. Die Zahl der Händler soll nun von 90 auf 200 steigen, wie Landeschef Boparai ankündigt. Experten zufolge wird Indien 2030 der drittgrößte Automarkt der Welt sein. Die Bevölkerung wächst schnell – 2050 ist Indien das bevölkerungsreichste Land der Erde und hat China überholt.
Zum späten Nachmittag hin wird der Himmel in Neu-Delhi wieder dunstig. Ein Schleier legt sich über die Metropole. Die schlechte Luft ist ein Problem – auch für die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Das hat auch die Regierung erkannt. Durch Elektromobilität sollen Emissionen reduziert werden. Auf der Messe in Neu-Delhi stellten alle Anbieter Elektroautos vor. Allerdings scheint es Wunschdenken zu sein, dass die Inder schnell umsteigen. 2500 Ladestationen sollen in dem Land entstehen, das fast zehnmal so groß ist wie Deutschland. Dagegen eröffnen aber zigfach mehr Tankstellen, die Zahl soll sich auf 100.000 verdoppeln. An jeder Station stehen Autos Schlange, zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Der frühere Škoda-Chef Maier, Verfechter alternativer Antriebe, äußert sich vorsichtig zu den Chancen der E-Mobilität in Indien. "Sobald der Markt bereit ist und wir unseren Kunden echten Mehrwert bieten können, bringen wir unsere Elektroautos in Indien auf die Straße." Bis dahin allerdings gehört dem Verbrenner auch die Zukunft in Indiens Staus.
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