Genießen wir die gute Zeit, solange es geht. Die Autoindustrie hat auch 2016 Rekordzahlen verbucht, mehr als drei Millionen verkaufte Autos in Deutschland, über 80 Millionen weltweit. Sie boomt trotz politischer Wirrnisse in aller Welt. Vor allem in Westeuropa und in China laufen die Geschäfte bestens.
Doch die Vorzeichen sind andere. Europa wird zur Gefahr. Wenn überhaupt, wird der europäische Markt im neuen Jahr nur noch minimal wachsen. Auch ein Minus ist nicht ausgeschlossen.
Europa wackelt
Der Absatz in England wird in der Brexit-Phase schrumpfen. Italiens Regierungswechsel bringt Unsicherheit in die EU, die italienischen Banken wackeln. Und Länder wie Griechenland und Portugal haben sich nie wirklich erholt.
EZB-Chef Mario Draghi hält die Märkte mit seinen Gelddruckpressen künstlich am Leben. Geht die erste verschuldete Bank in Europa unter, gibt es eine Kettenreaktion und die nächste Finanzkrise ist da.
Und außerhalb Europas?
Hoffnungsträger China
China ist weiterhin der Heilsbringer der gesamten Branche. Allerdings werden dort 2017 wichtige Fördermaßnahmen für Autokäufer reduziert. Das wirkt sich vor allem für Volumenhersteller in der Kompaktklasse aus.
Die USA haben schon im vergangenen Jahr manchen Autobauern Probleme bereitet, und 2017 wird es nicht besser. Der bereits berühmte "Trump-Effekt" samt "Wirtschaftswunder" ist bislang bloß Wunschdenken und nicht viel mehr als ein Twitter-Gerücht.
Auch von Japan, Brasilien und Russland ist im laufenden Jahr nicht viel zu erwarten.
Umso problematischer wird das Ganze, sollten die Unternehmen wegen der Unwägbarkeiten ihre Investitionsquoten absenken. Das schlägt dann auf alle in der Kette durch, vom Großkonzern bis zum Autohändler.
Noch aber spielen die Börsen das Spiel mit. Noch befindet sich die Branche auf dem Zenit.
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