München. Nokias Kartendienst Here gehört bald einem Konsortium der drei deutschen Premiumhersteller Audi, BMW und Daimler, wie drei Quellen aus Unternehmenskreisen der Automobilwoche bestätigten. Für die Weiterentwicklung des vernetzen Fahrens sind die Hersteller auf aktuelles und detailliertes Kartenmaterial angewiesen.
Offiziell haben sich bislang weder der finnische Kommunikationskonzern noch die drei Autobauer konkret zum Kauf geäußert. Daimler-Boss Dieter Zetsche sagte am Rande der Konferenz zu den Quartalszahlen allerdings: „Wir arbeiten mit den Konkurrenten BMW und Audi derzeit daran, eine Plattform zu kaufen, um künftig an möglichen IT-Sicherheitslücken zu arbeiten.“
Wie die Automobilwoche erfuhr, kommen die Autobauer bei Here recht günstig zum Zug: 2,5 Milliarden Euro wollen sie zahlen, Nokia soll auf vier Milliarden gehofft haben. Der niedrigere Kaufpreis kommt nicht von ungefähr. Marcus Thielking vom US-Kartendienstleister Telenav, der ebenfalls die Karten von Here nutzt, sagte der Automobilwoche: „Der Kaufpreis weist auf eine gewisse Ineffizienz hin. Aktuell sind Here-Karten für die Navigation im Auto die erste Wahl, aber künftig werden sich die Prozesse ändern, um Karte mit Echtzeitdaten zu füttern. Dass Here aber seine Arbeitsweise ändern wird, ist derzeit nicht abzusehen.“