München. Die Zusammenarbeit in der europäischen Autoindustrie wird immer enger. Ein neuartiges, standardisiertes Kommunikationsnetzwerk namens European Network Exchange (ENX) hilft beim Austausch von Entwicklungs-, Produktions- und Logistikdaten. ENX funktioniert wie ein Virtuelles Privates Netzwerk (VPN) und bietet damit einen hohen Sicherheitsstandard auf dem Niveau firmeneigener Netzwerke.
Das öffentliche Internet wird zwar als Transportmedium genutzt, doch alle Daten werden per Internet Protocol Security (IPSec) ver- und entschlüsselt. IPSec bietet Sicherheit "von Tür zu Tür", denn die Identitäten des sendenden und des empfangenden Computers werden anhand eines Authentifizierungsvorgangs überprüft.
Der Zugang zu den Netzwerken der Teilnehmer erfolgt dann über sogenannte Tunnel. Damit gelten die Rechner als zum jeweiligen lokalen Netzwerk gehörig und können diesem vorbehaltene Dienstleistungen nutzen, weil sie durch die verwendete "Tunnel-Technik" eine entsprechende IP-Adresse erhalten.
Die ENX Association, die das ENX-Netzwerk betreibt, wurde im Juni 2000 von den europäischen Automobilherstellern, den Zulieferern Bosch und Siemens VDO sowie von vier nationalen Automobilverbänden gegründet. Derzeit existieren mehr als 850 ENX-Anschlüsse in 15 Ländern. Die Nutzer haben nach ENX-Angaben bisher über 4000 individuelle Kommunikationsbeziehungen (Tunnel) hergestellt. Innerhalb der EU kostet die ENX-Registrierung 290 Euro, hinzu kommen Kosten für die Leistungen, abhängig von der Art der Verbindung und der Geschwindigkeit (64 Kbit/s bis 155 Mbit/s).