Die Carsharing-Branche sortiert sich neu. Der Anbieter Oply stellte seinen Dienst in Deutschland Ende Februar ein. Europas Marktführer Share Now schließt derzeit seinen Rückzug aus den USA ab. Man habe aus diesen Erfahrungen gelernt und gehe wieder in die Offensive, sagte Share-Now-Vorstandschef Olivier Reppert der Automobilwoche. Er kündigte eine neue Strategie für das vor einem Jahr aus der Daimler-Marke Car2go und dem BMW-Ableger Drive Now entstandene Gemeinschaftsunternehmen an.
Nach einer bitteren Schrumpfkur werde Share Now verstärkt in das Mietwagengeschäft investieren. "Wir gehen in das Thema Langzeit-Carsharing hinein. Unsere Kunden fragen uns häufig danach, und wir haben den passenden Service und die passenden Fahrzeuge dafür." Abgerechnet werde dann nicht mehr nach Minuten, sondern per Fixpreis, ergänzt durch einen Kilometerpreis. "Wir kopieren aber nicht einfach bestehende Mietwagen-Konzepte. Bei uns bleibt Freefloating der Kern, und es wird auch bei einer längeren Mietdauer keine Rückgabe an einen festgelegten Standort geben, ebenso wenig die Notwendigkeit, das Fahrzeug vollgetankt abzustellen", sagte Reppert.