Die hohen Schwankungen bei den Rohstoffpreisen haben der Reifenindustrie im vergangenen Jahr zu schaffen gemacht. Um die Jahreswende schoss der Naturkautschuk-Preis in die Höhe, um kurz darauf wieder abzurutschen. Insgesamt war der Rohstoff im Jahresschnitt 28 Prozent teurer als 2016, wie aus Zahlen des Wirtschaftsverbands der deutschen Kautschukindustrie (wdk) hervorgeht. Beim Synthesekautschuk SBR betrug der Zuschlag sogar 38 Prozent.
„Das Jahr 2017 war durch eine in dieser Form noch nicht gekannte extreme Volatilität wesentlicher Rohstoffe für die Kautschuk verarbeitende Industrie in Deutschland gekennzeichnet“, heißt es beim wdk. Die Gründe für die Anstiege sind vielfältig. So entstand etwa der Preissprung bei Naturkautschuk und SBR zum Jahresbeginn dadurch, dass China staatlich verordnet die Lkw-Produktion hochfuhr. Der zusätzliche Rohstoffbedarf für die Reifen war so groß, dass er – verstärkt durch Spekulationen an den Rohstoffbörsen – die Preise nach oben schießen ließ.
Mit dem Ende deschinesischen Lkw-Programms sackten sie wieder ab, doch beim Synthesekautschuk machte sich ab Mitte des Jahres mit dem Rohölpreis bereits der nächste Treiber bemerkbar, der zudem auch Ruß verteuerte. Im Mittel lag der Füllstoff 2017 gut 20 Prozent über dem Wert des Vorjahrs.