Dubai. Für diese lange Karriere hat Mercedes nicht nur die Technik immer wieder aufgefrischt und im letzten Jahr sogar komplett erneuert, auch die Produktion bei Magna in Graz wurde stets angepasst. Erst im vergangenen Jahr sei die Belegschaft auf 1000 Mitarbeiter aufgestockt und eine zweite Schicht eingeführt worden. Nur so hätten die rund 9000 Fahrzeuge produziert werden können, die nach über drei Jahrzehnten das Allzeithoch für die G-Klasse markieren. „Doch wir erwarten in Zukunft sogar noch mehr Nachfrage“, sagt Harries und kündigt Investitionen im hohen zweistelligen Millionenbereich für eine weitere Modernisierung der Fabrik an.
Der lange Atem der G-Klasse freut auch die Finanzabteilung. Denn mit keinem anderen Auto dürfte Mercedes so viel Geld verdienen. Erstens kommt die G‑Klasse weltweit auf einen AMG-Anteil von 50 Prozent. Und zweitens sind Entwicklungskosten und Produktionsanlagen längst abgeschrieben. Zwar verweist Harries auf die weiterhin für Updates anfallenden Entwicklungskosten sowie den überdurchschnittlich hohen Anteil an Handarbeit in der Fertigung. Doch räumt er ein, dass man für die hohen Investitionen in das Modell auch jede Menge zurückbekomme. Demnächst könnte das sogar noch einmal deutlich mehr werden. Denn bald soll es den G 63 AMG in einer Kleinserie auch als 6x6-Modell mit drei angetrieben Achsen geben. Dabei wird nicht nur das Know-how der Spezialisten von AMG genutzt, die den 544 PS starken V8-Motor beisteuern. Die Kleinserie baut auch auf die Erfahrung aus Rüstungsaufträgen, die beim G-Modell rund 20 Prozent des Volumens ausmachen. So wurde die Grundkonzeption des Sechsachsers von einem Fahrzeug übernommen, das seit 2011 in rund 2000 Exemplaren an die australische Armee geliefert wird. Schon der normale G 63 AMG kommt auf einen Preis von 137.504 Euro, doch im Vergleich zum Dreiachser geht dies als Schnäppchen durch. Der hohe Aufwand, die üppige Leistung und der opulente Luxus an Bord haben ihren Preis, sagt Harries, der aber noch keine Zahlen nennen will. „Doch mit Ausnahme des gut 400.000 Euro teuren SLS mit Elektroantrieb wird der 6x6 sicher der teuerste Mercedes im Modellprogramm.“Schwäbisches Sandspielzeug
Die Zukunft der Mercedes G-Klasse ist gesichert. Obwohl der Geländewagen bereits seit 34 Jahren gebaut wird, soll er in dieser Form noch lange weiterlaufen. "Wir produzieren die G‑Klasse mit Open End“, sagt Baureihenleiter Axel Harries und bestätigt: "Dieses Auto ist bei uns in der strategischen Produktplanung bis 2023 vorgesehen.“ Selbst dieses Datum markiere nicht zwingend das Ende des Klassikers. "Sondern vielmehr reicht unsere Planung einfach nicht weiter.“