Wo immer Bosch-Chef Volkmar Denner in diesen Tagen spricht, geht es um die Zukunft der Mobilität. Hier will der Konzern kräftig mitmischen – sei es mit Parkplatzsuchdiensten, einer App für den Mix von Verkehrsmitteln oder die Vernetzung von Auto und intelligentem Haus. „Heute buchen Sie die Übernachtung im Internet – in Zukunft bestellen Sie Ihre Mobilität online“, ist Denner überzeugt. Allein zwischen 2017 und 2022 soll der weltweite Markt für vernetzte Mobilität um jährlich fast 25 Prozent wachsen.
Im Fokus der Ermittlungen
Doch Tatsache ist auch, dass Bosch aktuell einen Großteil seines Umsatzes der Kfz-Sparte noch mit Technologien erwirtschaftet, die am Dieselmotor hängen. 15.000 Mitarbeiter sind in diesem Bereich beschäftigt. Der Diesel aber ist mächtig unter Druck geraten. Glaubt man den Prognosen, dann könnte der Anteil bei den Neuzulassungen in Deutschland schon im nächsten Jahr auf unter 40 Prozent fallen. Vor einem Jahr lag er noch bei knapp 50 Prozent. Ein Stellenabbau ist daher nicht ausgeschlossen.
An der Entwicklung ist Bosch nicht unbeteiligt. Das Unternehmen lieferte an VW Software, mit der die Abgastrickserei möglich gemacht wurde, die den Diesel in Misskredit gebracht hat. In den USA steht der Zulieferer daher im Fokus der Ermittlungen.
Ganz gleich ob Bosch eine Mitschuld an den Manipulationen nachgewiesen werden kann oder nicht – die Folgen des Dieselskandals werden für das Unternehmen in jedem Fall schmerzhaft sein.