Schenken ohne steuerliches Nachspiel

Geschenke an Geschäftspartner sind grundsätzlich nicht abzugsfähig – es sei denn, sie betragen maximal 35 Euro netto je Kopf und Jahr. Steuerpflichtig beim Empfänger sind nur Geschenke, "die betrieblich veranlasst sind und die beim Empfänger dem Grunde nach zu steuerpflichtigen Einkünften führen". Auf sie kann man eine 30-prozentige Pauschalsteuer abführen, um die Steuerpflicht beim Empfänger zu vermeiden.

Allerdings ist die Vorschrift mittlerweile durch diverse Gerichtsurteile so stark entschärft worden, dass die Steuerpflicht beim Empfänger nur noch im Ausnahmefall greift. Man sollte diese Steuer nicht freiwillig bezahlen, zumal es sich um ein Wahlrecht und keine Pflicht handelt.

Geschenke "zur Anbahnung von Geschäften" sind nicht steuerpflichtig (BMF 19.5. 2015, BStBl. 2015 Teil I, S. 468, Rz. 38).

Zur Unterscheidung zwei Beispiele: Ein Werkstattleiter schenkt seinem Lackierer-Subunternehmer eine Flasche Champagner als Anerkennung für seine zuverlässige Arbeit. Sie ist bei diesem steuerpflichtig, weil sie zum Umsatz mit der Werkstatt hinzukommt.

Wird dagegen einem potenziellen Neukunden eine Flasche Wein überreicht, handelt es sich um ein Geschenk zur Anbahnung von Geschäften. Es ist nicht steuerpflichtig.

Zudem gibt es seit 2015 eine Neuregelung für Geschenke an Arbeitnehmer auf der Weihnachtsfeier: Die frühere Unterscheidung zwischen normalen und teuren Geschenken ist weggefallen. ­Geschenke – egal wie wertvoll – zählen zu den Kosten der Weihnachtsfeier.

Liegt dieser Gesamtbetrag (Essen, Musik, Busfahrt, Geschenke etc.) über 110 Euro brutto je Arbeitnehmer, muss der überschießende Teil versteuert werden. Aber Achtung: Ohne Feier keine Steuerbegünstigung! Die 60-Euro-Freigrenze für Geschenke an Mitarbeiter gilt nur für Geburtstag, Hochzeit, Verlobung und Ähnliches, nicht für Weihnachtsgeschenke.