Augsburg. In der Fahrzeugproduktion sind zunehmend intelligente Roboter gefragt. Intelligent bedeutet dabei, dass die Roboter Daten erfassen und verarbeiten, aus denen die Bewegungen der Maschine berechnet werden. "Das heißt, die eigentliche Intelligenz steckt in der Steuerung und der Software des Roboters", so Wolfgang Wagner, Leiter der Division Automotive bei Kuka Roboter.
Dabei ziele Industrie 4.0 über den Schritt der Zusammenarbeit von Mensch und Maschine ohne Schutzzaun hinaus: "Wir gehen von flexiblen hin zu adaptiven Anlagenkonzepten. Hier geht es um eine voll vernetzte, interoperable Produktion, in der Systeme miteinander kommunizieren und sich selbst organisieren", so Wagner. Dazu gehört für ihn auch, dass automatisierte Prozesse adaptiv werden, also nicht mehr starr in einer fest installierten Zelle ablaufen, sondern veränderbar sind und sich auf wechselnde Anforderungen einstellen.
Eine direkte Zusammenarbeit von Mensch und Roboter sieht Wagner vor allem in Bereichen, die heute noch nicht oder kaum automatisiert sind. Beispielsweise in der Motoren- und Getriebemontage sowie in der Endmontage im Automobilbau. Dort setzt Kuka seinen Leichtbauroboter LBR iiwa im Serienbetrieb ein.
Fahrzeughersteller hätten bereits angekündigt, mithilfe von Robotik-Lösungen den drohenden Arbeitskräftemangel in der Produktion kompensieren zu wollen. Zudem sollen die Werker bei anstrengenden, unergonomischen Tätigkeiten durch Automatisierung unterstützt werden.
Für Wagner steht fest, dass die Industrie "heute am Beginn einer neuen Ära der Robotik steht". Doch neben neuen Robotersystemen brauche es künftig andere Produktions- und Logistikkonzepte sowie eine breite Akzeptanz in der produzierenden Industrie. So werden sukzessiv "ganz neue Arbeitsmodelle entstehen", sagt der Manager.