Die Autohersteller mit ihrer Wertschöpfungstiefe von nur noch 25 Prozent sind auf ihre Zulieferer angewiesen. Doch das führt nicht dazu, dass sie diese in der aktuellen Krise besonders in Schutz nehmen. Im Gegenteil. BMW hat angekündigt, jetzt Rabatte von bestimmten Lieferanten einzufordern. Auch Daimler geht rigoros mit Zulieferern um und ist nach eigener Aussage im Begriff, aktuelle Partner gegen preiswertere Anbieter auszutauschen. Auf die Lage angesprochen, sagte mir der Topmanager eines großen Herstellers: "Wir sind nicht dazu da, die zu füttern." Die Folgen werden bitter sein.
Insolvenzen unter Zulieferern sind nicht mehr abzuwenden. Es war zwar immer schon ein harter Kampf zwischen den "Partnern". (Der einstige VW-Chefeinkäufer López bezeichnete sich und seine Truppe als "Krieger".) Doch für Zulieferer, die ohnehin mit der Transformation hadern und die unter sinkenden Umsätzen leiden, geht es im Jahr 2020 ans Eingemachte. Ihre Auftraggeber müssen auf Teufel komm raus die Effizienz erhöhen und Kosten einsparen. Es gibt Ideen, wie Firmen geholfen werden kann. Die Politik hat einen privat finanzierten Strukturfonds ins Spiel gebracht. Auch Beteiligungen und Übernahmen seitens der Autokonzerne werden diskutiert, um die Branche zu stabilisieren. Doch diese Allianzen sind schwierig. Wenn es zu Übernahmen und Beteiligungen kommt, haben die Autobauer meist spezielle Technologien im Blick.