In elektronischen Bauteilen von Continental und Bosch, die wohl in Millionen Automobilen verbaut wurden, war der Bleianteil zu hoch. Die Konsequenzen sind noch unklar. Verirrt haben sich die Zulieferer in diesem Fall vermutlich in der komplexen Gemengelage aus unterschiedlichen und immer wieder veränderten Regeln für Höchstwerte bestimmter Materialien wie Blei oder anderer Schwermetalle im Automobil.
Die Grenzwerte stehen in der deutschen Altautoverordnung, mit der die Altautorichtlinie der EU umgesetzt wurde. Sie soll die Recyclingquoten erhöhen und bedenkliche Materialien wie Schwermetalle verdrängen. "Theoretisch soll das internationale Materialdatensystem IMDS genau das verhindern, was nun passiert ist", sagte Jörg Walden der Automobilwoche. Walden ist Chef des Softwareunternehmens iPoint, das Automatisierungslösungen liefert, die das Materialdatenmanagement gewissermaßen narrensicher machen sollen. Rund 35 Automobilhersteller und mehr als 120.000 Zulieferer nutzen IMDS, um Materialdaten der von ihnen gelieferten oder bezogenen Teile einzuspeisen oder einzusehen.