Polo wächst mit dem MQB

Der Polo lernt das Golf-Spielen. Denn wenn VW im Sommer das Tuch von der sechsten Generation zieht, wechselt auch der Kleinwagen auf den Modularen Querbaukasten von Golf & Co., sagte Projektleiter Klaus-Gerhard Wolpert bei letzten Testfahrten in Südafrika im Gespräch mit der Automobilwoche.

Während der MQB durch die Eingemeindung des Polo vollends zur wichtigsten Architektur im Konzern wird und mit Ibiza & Co. dann fast 60 Modelle beheimatet, erlangt der Polo Platzreifein der Golf-Klasse: Mit dem gestreckten Radstand bietet er ohne nennenswertes Längenwachstum vor allem für Kinder und Koffer mehr Platz und ein besseres Fahrgefühl. Und weil Wolpert mitvollen Händen ins Technikregal greift, sind auch die meisten Assistenz- und Infotainmentsysteme aus Golf und Passat verfügbar."

Zwar verkneift sich VW mit Blick auf die Kosten den denkbaren Plug-in-Hybriden oder einen reinen E-Antrieb. Doch will man den Polo auch mit konventionellen Motoren zum Saubermann trimmen: Er ist einer der ersten Kleinwagen, bei dem die Diesel (80 und 95 PS) einen SCR-Katalysator haben und die Benziner (65 bis 200 PS) einen Partikelfilter.

Während die Technik vom Golf kommt, hat sich Wolpert beim Ambiente vom Up inspirieren lassen. So konservativ die Karosserie unter der Tarnfolie wirkt – zumindest innen soll es der Polo auf Wunsch künftig bunt treiben. Und auch beim Aufbau der Modellpalette war der Up ein Vorbild: "Wir müssen die Auswahl vereinfachen, die Vielfalt reduzieren und dem Kunden in fünf Klicks eine passende Lösung bieten", lautete die Vorgabe.

Zwar ist Wolpert stolz darauf, den Kleinwagen deutlich aufzuwerten. Doch in einer Disziplin erteilt er dem Aufstieg eine Absage – beim Preis: "Wenn der Polo kurz nach der IAA in den Handel kommt, wollen wir deutlich mehr Wert für ungefähr das gleiche Geld bieten."

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