Die Gesellschaft hatte einmal ein Ziel: die Erwärmung der Erde zu stoppen. Der CO2-Ausstoß sollte deutlich reduziert werden. Doch die dieselhysterische Politik hat nun das Gegenteil bewirkt: Die Kunden kaufen wieder mehr Benziner, die mehr CO2 ausstoßen.
Die Gesellschaft hatte auch einmal das Ziel, den Stromverbrauch zu senken. Doch ersteigt. Wir brauchen immer mehr Strom, vom Telefon über den Scooter bis zur elektrischen Zahnbürste. Wäre die Ankündigung der Bundeskanzlerin, im Jahr 2020 eine Million E-Autos auf der Straße zu haben, wahr geworden, wären in Deutschland die Lichter ausgegangen. Oder viele Forste mehr als der in Hambach fällig gewesen.
Im Spiel NOx gegen CO2 hat NOx gewonnen. Dabei ist NOx ein lokales Problem in einzelnen Straßen, CO2 dagegen ein globales Problem. Aber Diesel-Bashing kommt besser an beim Volk als das Thema der Klimaerwärmung, das seit Jahrzehnten diskutiert wird.
Im Elektroauto liegt nun die Zukunft. Leider gibt es kaum Ladesäulen, weil die Politik in Brüssel die Voraussetzungen nicht sah und lieber CO2-Grenzwerte festlegte als Lösungen zu finden. Auch sind die alternativen Energien noch nicht so weit verbreitet, dass E-Autos wirklich sauber sind. Wir fahren mit Braunkohle.
Dafür protegieren Kommunalpolitiker diejenigen, die teure E-Autos fahren. Wer wohlhabend istund sich so einFahrzeug leisten kann, muss in der City keine Parkgebühren zahlen. Der, der sich das E-Auto nicht leisten kann, darf womöglich gar nicht mehr in die Innenstadt – Pech, wer arm ist. Von einer Demokratisierung der Mobilität kann keine Rede sein.
So entscheiden Politiker, Beamte und Richter über Dinge, die in ihrer Gesamtheit schwer zu verstehen sind. Statt nur ideologisch zu agieren, wären vernünftige Lösungen ratsam. Ohne Scheu, auch mal gegen den Mainstream zu schwimmen.
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