Peter im Glück

München. Es läuft gerade ziemlich gut für Peter van Binsbergen. Der BMW-Vertriebschef für den wichtigenHeimatmarkt konnte beim Triple A – dem Automobilwoche Award ­Autohandel – doppelt punkten und die Preise für den ersten und den zweiten Platz in der Kategorie Premium für BMW und Mini einstreichen (siehe Seite 8).

Auch die Ergebnisse des Abgastests des Kraftfahrt-Bundesamts dürften den Niederländer mit südafrikanischen Wurzeln gefreut haben. Schließlich war BMW als einzige der großen deutschen Marken nicht in den problematischen Gruppen zwei oder drei gelandet. Für BMW letztlich die Bestätigung, sauberer als die Erzrivalen aus Ingolstadt und Stuttgart zu arbeiten. Für einen Vertriebschef geradezu eine Steilvorlage, mit diesem Argument zusätzliche Kunden zu überzeugen.

Und dass die Einführung der Kaufprämie für Elektroautos in Deutschland beinahe zeitgleich mit der neuen Batterie für den i3 kommt, die 300 Kilometer Reichweite verspricht, spielt van Binsbergen ebenfalls in die Hände.

Auch aus dem Handel schlägt dem Vertriebschef Wohlwollen entgegen. Unter seiner Ägide wurde abgeschafft, dass die Ergebnisse der Kundenzufriedenheitsbefragung für den Bonus relevant sind. Das hat dem Frieden mit den Händlern zweifellos geholfen. Das Gesprächsklima gilt als gut.

So kann van Binsbergen sein Augenmerk auf andere Dinge richten. Die lange überfällige Einführung eines Onlinevertriebs für Teile beispielsweise, die seit einiger Zeit im Testbetrieb läuft. Und über kurz oder lang wird es wohl auch in Deutschland anstehen, den Onlinevertrieb ganzer Autos über die i-Modelle hinaus auszuweiten. Bei diesem für die Autohäuser hochsensiblen Thema braucht van Binsbergen das Vertrauen seiner Händler.

Den Weg vom einzelnen Teil zum kompletten Fahrzeug beherrscht der Manager jedenfalls schon seit Langem: Seinen ersten eigenen Mini baute er sich in Südafrika einst selbst zusammen.