Das autonome Fahren schreit nach Allianzen unter Wettbewerbern. Nur mit Standards, nach denen sich alle Player richten, wird
automatisierte Mobilität ein Erfolg. Gemeinsam sind sie schneller. Gemeinsam haben sie bessere Argumente gegenüber dem Gesetzgeber.Und nur gemeinsam sind sie resilient gegenüber denen, die nicht kollaborieren. Alle gegen Waymo. Dazu müssen Autohersteller und Zulieferer über ihren Schatten springen. Wissen muss geteilt, Eifersucht ab-gelegt werden. Bosch und Daimler machen es vor und beginnen mit Tests in San Jose für einen autonomen Mitfahrservice.
Waymo lässt seit wenigen Monaten Robo-Taxis in Phoenix starten. Die Google-Schwester gilt zwar aktuell als das Nonplusultra. Aber Bosch und Daimler sind nicht zu spät dran. In jedem Fall wird es nun Zeit, voranzukommen.
Kooperationen etwa im Motorenbau sind unter Herstellern fast so alt wie dieBranche selbst. Aber die Transformation hin zur
Digitalisierung zwingt die Autobauer zu Bündnissen in größerem Umfang. Wenn Autos künftig miteinander kommunizieren sollen, müssen zuvor die Hersteller miteinander kommunizieren.Und sie tun es ja schon inwichtigen Zukunftsbereichen. Mit Here besitzen BMW, Daimler und Audi einen Navigationsdienst. Die Carsharing-Dienste von Daimler und BMW gehen ebenfalls zusammen. Um Ladestationen aufzubauen, haben deutsche Hersteller den Anbieter Ionity gegründet. Das Bekenntnis zu Bündnissen der Branche ist auch der Anfang eines Perspektivwechsels: weg vom heiligen Produkt, hin zur Kundenorientierung.
Und nur gemeinsam ist die Entwicklung autonomer Fahrzeuge überhaupt bezahlbar. Daimler, BMW und VW haben zusammen eine Marktkapitalisierung von 180 Milliarden Euro. Die Waymo-Mutter Alphabet hat eine von 630 Milliarden Euro. Das ist der Unterschied.
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