Hoffentlich – im Sinne der Arbeitnehmer und des Standorts Deutschland – fruchten die Pläne des PSA-Chefs. Die
Synergie, die PSA mit dem Zusammenlegen von Plattformen erreichen kann, liegt auf der Hand. Die Bereinigung und Kalibrierung des gemeinsamen Portfolios wird eine Folge davon sein. Unrentable Modelle fliegen raus. Und das Turbo-Tempo, das Tavares vorgibt, zeigt, wie ernst es dem Konzern damit ist.Eigentümerwechsel können Wunder bewirken. Erst solche demonstrativen Neuanfänge schaffen den nötigen Freiraum für fundamentale Veränderungen. Siehe Volvo: Die Marke ist unter dem chinesischen Autokonzern Geely aufgeblüht. Siehe Jaguar Land Rover: Mit dem indischen Unternehmen Tata begann die große Erfolgsstory. Und nun parkt Opel um – und nicht nur im Kopf.
Die Beispiele zeigen, dass neben betriebswirtschaftlicher Sorgfalt die Eigenständigkeit der Marke gewahrt bleiben muss. Management und Entwickler von Volvo und JLR haben stets genug Raum zum Atmen bekommen, um ihre großen Ziele verfolgen zu können. Auch Opel darf kein Anhängsel sein. Die Marke muss ihren Charakter bewahren, muss deutsch bleiben. Oder wie Tavares sagt: noch deutscher werden. Denn unter dem früheren Eigner General Motors waren die Restriktionen zu groß, etwa bei der Auswahl von Märkten.
Für den Standort D ist das ein gutes Zeichen (wenn es nicht bloß nette Worte sind). Es soll weder Entlassungswellen geben noch sollen Werke dichtgemacht werden. Doch die Belegschaft wird sicher reduziert, auf welchem Weg auch immer. Synergie, Effizienz, Operating Profit – das sind Tavares' Lieblingsworte. Auch bei Opel.
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Im Datencenter:
Wie es um Opel in Europa steht: Neuzulassungen und Marktanteile bis Oktober 2017 in D, GB, I, F, ES