Opel will eine elektrische Massenbewegung lostreten. Wenn im Sommer der Ampera-e kommt, soll der elektrische Kleinwagen mit einer zertifizierten Reichweite von 520 Kilometern, mit den Sprintwerten eines Sportwagens und dem Platzangebot eines Minivans nicht nur beweisen, dass Elektroautos alltagstauglich sind. Sondern er soll auch zu etwas Alltäglichem werden, sagt Ralf Hannappel. Zwar tut sich der Direktor für Elektrifizierung schwer mit konkreten Stückzahlprognosen und rechnet mit einem langsamen Start. "Doch der Ampera-e ist kein Exot und kein Nischenmodell, sondern damit wollen wir in der Zukunft Volumen machen", sagte er im Gespräch mit der Automobilwoche. Er hofft auf Dauer auf Stückzahlen, die eine eigene Produktion in Europa rechtfertigen würden. Erst recht, wenn es künftig weitere Modelle gibt: "Denn der Ampera-e bleibt kein Solist, sondern begründet eine elektrische Familie."
Opel hat keine Angst vor Tesla
Die ersten Kundenreaktionen machen ihm Mut: In Norwegen, wo der Verkauf im Dezember zu Nettopreisen ab umgerechnet etwa 33.000 Euro begonnen hat und ab Februar ausgeliefert wird, liegen über 3000 Bestellungen vor. Deutschland steht wie Frankreich, die Niederlande und die Schweiz erst für Juni/Juli auf dem Plan. Deshalb gibt es zum Vertrieb bislang nur Gerüchte: Der Preis nach Abzug der Förderung soll knapp unter 40.000 Euro liegen, und anders als in Norwegen wird längst nicht jeder Opel-Händler den Ampera-e verkaufen.
Dass der Ampera-e seine Jungfernfahrt ausgerechnet im Silicon Valley absolviert, hat zwei Gründe. Zum einen wird erin Nordamerika produziert und rollt als Chevrolet Bolt seit Dezember durch die Straßen von San Francisco. Und zum anderen sei das auch eine Kampfansage an den Konkurrenten Tesla und sein Model 3, sagt Hannappel. "Davor müssen wir uns nicht verstecken."
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