Herr Zipse, Sie sind seit Mitte 2015 Produktionsvorstand von BMW. Mit welchen Zielen sind Sie damals angetreten?
Wir entwickeln das Produktionssystem kontinuierlich weiter. Dazu gehört auch, dass wir die strategischen Schwerpunkte und Ziele immer wieder anpassen. Ein wichtiges strategisches Element ist, dass wir eine ausgeglichene weltweite Wertschöpfungsverteilung anstreben. Es geht dabei erstens um eine marktnahe Versorgung, zweitens um die Erfüllung regionaler Anforderungen und drittens um die Vermeidung von Zollnachteilen. Wir sind auch überzeugt, dass man in einigen Regionen ein lokaler Player sein muss, um langfristig in einem Markt erfolgreich zu sein.
Welches sind die nächsten Schritte im globalen Standortnetz?
Aktuell erweitern wir die Kapazitäten unseres Standortes in China. Wir haben dort weitere Modelle angekündigt. Hinzu kommt der Bau des Werkes in Mexiko, in dem wir 2019 mit der Produktion beginnen wollen. Darüber hinaus richten wir die Werke künftig nach Fahrzeug-Architekturen aus. Wir werden an den Standorten entweder die Frontantriebs- oder Heckantriebsarchitektur produzieren.
Was genau ist der Vorteil, wenn man Werke nach Architekturen ausrichtet?
Es gibt zunächst einen deutlichen Produktivitätsvorteil indem die Komplexität reduziert wird. Ein wichtiges Kernelement unserer Produktionsphilosophie ist, dass wir alle Fahrzeugmodelle eines Werkes über ein Montageband laufen lassen, um flexibel auf Markt- und Kundenwünsche reagieren zu können. Würden wir zwei Architekturen gleichzeitig produzieren, was übrigens durchaus möglich ist, würde das zu erheblich mehr Komplexität und einem höheren logistischen Aufwand führen. Es ist also im Wesentlichen ein Effizienzkriterium.