Brüssel. Neuwagenkäufer müssen hierzulande für die Anschaffung ihres fahrbaren Untersatzes immer noch tiefer in die Tasche greifen als anderswo in Europa. Dies hat der jetzt veröffentlichte Preisvergleich der EU-Kommission (Stand: 1. Januar 2008) ergeben. Demnach sind 27 der insgesamt 87 untersuchten Modelle auf dem deutschen Markt netto teurer als in anderen Ländern der Euro-Zone.
Der billigste Markt innerhalb des 15 Staaten umfassenden gemeinsamen Währungsgebiets ist Finnland. Nimmt man alle 27 EU-Staaten als Basis, liegt Tschechien an der Spitze des Preisrankings. Dort kosten Autos vor Steuern im Schnitt elf Prozent mehr als in den anderen europäischen Märkten und liegen auch immer noch um 4,5 Prozent über dem deutschen Markt. Das niedrigste Nettopreisniveau unter allen 27 Staaten weist Dänemark auf, weil dort der Autokauf mit besonders hohen Steuern belegt wird.
Obwohl die Autopreise nach Steuern etwa in Deutschland, Frankreich oder Italien 2007 leicht gestiegen sind, hat sich das Neuwagenpreisniveau nach Angaben der Kommission inflationsbereinigt über alle EU-Staaten zugunsten der Verbraucher stabilisiert. In den Märkten Spanien und Großbritannien sanken die Preise sogar leicht.
Insgesamt ist die Spanne der Nettopreis-Unterschiede bei Neuwagen innerhalb der Euro-Zone wieder leicht gewachsen: auf 5,2 (Mai 2007: 4,5) Prozent. Von der angestrebten Preisangleichung in der EU als Folge eines forcierten grenzüberschreitenden Handels sind einzelne Modelle immer noch weit entfernt.
So kostete der Peugeot 207, einer der meistverkauften Kleinwagen in Europa, 2007 im Heimatmarkt Frankreich satte 32,6 Prozent mehr als in Malta, dem in diesem Fall günstigsten Automarkt der Euro-Zone. Umgekehrt war der Nissan Qashqai im Inselstaat Malta netto fast 40 Prozent teurer als in Finnland. Und den VW Touran konnten deutsche Käufer im hohen Norden gut 30 Prozent billiger als zu Hause erwerben.
Die geringsten Preisunterschiede wiesen Premiummarken auf. So variierten etwa die Nettopreise des BMW 320d oder des Mercedes C220 innerhalb der Euro-Zone um maximal zwölf Prozent. Der EU-Autopreisvergleich wurde bisher halbjährlich durchgeführt, künftig wird es ihn nur noch einmal pro Jahr geben.