Hamburg. Nach dem Triumph von VW-Chef Martin Winterkorn über den Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piëch im Führungskampf bei Volkswagen geht ein Ruck durch Wolfsburg. „Es ist ein Etappensieg, Piëch wird auf Distanz zu ‚Wiko‘ bleiben“, sagte ein hoher VW-Manager am Freitag der Automobilwoche. „Winterkorns Team jedoch wird nun umso energischer an die Arbeit gehen, um VW auf Erfolgskurs zu halten.“ Zuvor hatte sich das Präsidium des VW-Aufsichtsrats, dem Piëch vorsitzt, für Winterkorn als „bestmöglichen“ Konzernchef ausgesprochen und sogar eine Verlängerung seines Vertrags über 2016 hinaus empfohlen. Für Piëch stellt dies eine empfindliche Niederlage dar, am Tag seines 78. Geburtstags.
Wie im Umfeld Winterkorns zu hören ist, will dieser mit einer Intensivierung seines Effizienzprogramms VW nun stärker für künftige Herausforderungen rüsten. Im Blickpunkt steht dabei vor allem der Fahrzeugbau. So räumte Produktionsvorstand Thomas Ulbrich intern ein, dass sich etwa die Kernmarke VW „bei Anläufen und der Verfügbarkeit von Anlagen sowie Teamkultur und Produktivität noch steigern“ muss. Daher soll weltweit jeder VW-Standort „zur Zielerreichung je Kostenart eine spezifische Roadmap bis 2018“ erarbeiten. Nach der jüngsten Entwicklung dürfte Winterkorn dann noch im Amt sein. Betriebsrat Bernd Osterloh über mögliche Nachfolger: „Die müssen sich in den nächsten Jahren erst noch einmal beweisen.“