Das junges Unternehmen Boring Company zeigt einen Auto-Fahrstuhl, Pkw sollen künftig unterirdisch in Tunneln unterwegs sein.
Montag, 28. August 2017, 12.04 Uhr
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Jetzt bohrt er auch noch! Vor wenigen Stunden twitterte Tesla-Chef Elon Musk, dass man nur ein Model S im Tunnel "vergraben" habe. Die Bohrarbeiten unter Los Angeles haben begonnen. Der erste Tunnel soll nach den Wünschen des Milliardärs den internationalen Flughafen von Los Angeles mit Orten wie Santa Monica oder Westwood verbinden. Weitere Tunnel sollen künftig den kompletten Großraum Los Angeles abdecken. Positive Gespräche mit Bürgermeister Eric Garcetti hat Musk nach eigenen Angaben bereits geführt.
A Model S in The Boring Company tunnel being dug under Los Angeles (starting in Hawthorne) https://t.co/tQVD5KkIvb
Doch Elon Musks Projekt „The Boring Company“ hat nicht nur damit begonnen, in Kalifornien Tunnel zu graben, inzwischen wurde auch der erste Aufzug präsentiert, über den die Autos in das unterirdische Verkehrssystem eintauchen können. Dort werden sie auf Schlitten gesetzt und sollen mit hoher Geschwindigkeit ans Ziel gebracht werden.
Der jüngst gezeigte Aufzug ist ausgesprochen schlicht. Das Auto – natürlich ein Tesla – fährt auf eine weiße Fläche, die dann nach unten sinkt. Makaber veranlagte Menschen mag die Szene an einen Sarg erinnern, der automatisch zur Einäscherung fährt. Viel mehr ist auf dem kurzen Instagram-Video, das Musk veröffentlichte, nicht zu erkennen. Bei YouTube wurde ein umfangreicheres Video veröffentlicht, das allerdings eine Computeranimation ist.
Auch im Großraum zwischen New York, Philadelphia, Baltimore und Washington sind Verbindungen angedacht. Musk twitterte zuletzt von mündlicher Zustimmung und äußerte die Vision, vonNew York nach Washington in 29 Minuten zu kommen – immerhin eine Strecke von mehr als 300Kilometern Luftlinie. Das System müsste dafür deutlich über 600 km/h erreichen.
Bis wirklich Autos auf Schlitten von Ort zu Ort gebracht werden, dürfte es allerdings einige Zeit dauern, denn Tunnelbohrmaschinen arbeiten langsam. Zum Start der Bohrung hatte Musk auf seinem Instagram-Account sogar ein Rennen zwischen einer Schnecke und der „Godot“ getauften Maschine ausgerufen. In einem anderen Post träumt er davon, die Geschwindigkeit der Maschine zu verzehnfachen.
Angesichts des gigantischen Projektumfangs könnte sich die Wahl des Namens für die Tunnelbohrmaschine als prophetisch herausstellen. In Samuel Becketts Theaterstück wird auf Godot nämlich nur gewartet. Er kommt nie an.