Viel deutlicher als mit einem Tesla können Autofahrer ihrem finanziellen Status und ihrer Einstellung zum Umweltschutz derzeit kaum Ausdruck verleihen. Die Limousine Model S und das SUV Model X fahren elektrisch und gelten als schick und cool. Ein teures Öko-Statement.
Im ersten Quartal 2017 hat Teslamehr als 25.000 Fahrzeuge verkauft, Rekord in der 14-jährigen Geschichte des Unternehmens. Damit könnte Tesla-Chef Elon Musk sein Versprechen halten, bis zum Juli die Absatzmarke von 50.000 zu knacken. Im Jahr 2018 sollen es schon 500.000 Autos sein. 2020 gar eine Million. Große Zahlen schüren große Erwartungen.
Die Anleger sind entsprechend euphorisch. Sie kaufen die Tesla-Aktie auch auf dem Höchststand. In einem internen Schreiben behauptet Musk gar, dass der Kurs das Potenzial zu einer Verzehnfachung innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre habe. Am Börsenwert gemessen übertrafen die Kalifornier kürzlich sogar den deutlich größeren US-Autobauer Ford. Und dies, obwohl Tesla seit Gründung 2003 noch keinen Cent verdient hat. Der Verlust für die ersten drei Monate in diesem Jahr betrug 330 Millionen Dollar.
Es bleibt abzuwarten, ob und wann Tesla die Gewinnschwelle erreichen wird. Nicht jeder glaubt an die kühnen Visionen des charismatischen Musk. Gerade Vorstände etablierter Automobilhersteller zweifeln. „Es wird sich zeigen, ob die Kunden weiterhin bereit sind, über 100.000 Euro für ein Elektroauto auszugeben, wenn sie für deutlich weniger Geld ein deutsches Premium-Produkt bekommen können, das in der gleichen Liga fährt“, sagte Audi-Vorstandschef Rupert Stadler in Schanghai bei der Vorstellung der Studie e-tron Sportback. Das Serienmodell soll 2019 erscheinen, ein Jahr nach dem e-tron-SUV. Schon jetzt ist klar: Bei der Qualität im Innenraum fährt Tesla hinterher.