München. Doch was will der Fahrer wirklich? Die Antwort darauf hängt nicht nur davon ab, wen man fragt, sondern auch, wie man fragt. Eine Accenture-Studie beispielsweise wollte wissen, welche Technologien Autofahrer gern nutzen würden. Demnach wünschen sich 55 Prozent der Fahrer einen Spurhalteassistenten. Ganz andere Werte erhält, wer nach dem nächsten geplanten Autokauf fragt, wie es die Aral-Studie alle zwei Jahre tut. Demnach zogen im Jahr 2013 nur 17 Prozent aller Autokäufer den Spurhalteassistenten in Betracht. Noch ungewisser ist, wie groß die Akzeptanz für automatisiertes Fahren ist. Einer im Dezember 2013 veröffentlichen Continental- Studie zufolge halten immerhin 53 Prozent den Autopiloten für einen nützlichen Fortschritt, auch wenn die Hälfte der deutschen Autofahrer Angst vor der neuen Technik hat. China könnte hier ein wichtiger Markt sein, dort sind 79 Prozent der Autofahrer von solchen Systemen überzeugt. Denn nur jedem zweiten Chinesen macht Autofahren Spaß, während dies zwei Drittel aller Deutschen von sich sagen.
Mit Autopilot in die Zukunft
Wie schnell und in welchem Umfang sich automatisiertes Fahren durchsetzt, wird erst die Praxis zeigen. Noch bevor das Jahrzehnt zu Ende geht, wollen Audi, BMW und Mercedes die ersten autonomen Fahrfunktionen anbieten. Vor allem das Fahren im Stau und das Parken sollen den Kunden im ersten Schritt abgenommen werden. Einen Schritt weiter geht das Drive-Me-Projekt von Volvo, in dessen Rahmen bis 2018 rund 100 Autos vollständig autonom durch Göteborg fahren sollen. Damit soll auch die Akzeptanz in der Bevölkerung getestet werden. Die autonomen Volvos halten sich exakt ans Tempolimit. Volvo-Entwickler Mikael Thor gibt zu, dass er sich erst daran gewöhnen musste, von allen anderen Verkehrsteilnehmern überholt zu werden. Kundenakzeptanz ist freilich nicht alleinige Voraussetzung dafür, dass der Autopilot das Steuer übernimmt. Weitgehend ausgereift ist die Technik nur für hochautomatisiertes Fahren auf der Autobahn. Bis Sensorik und Software auch den komplexen Stadtverkehr beherrschen, dürfte noch mindestens ein Jahrzehnt vergehen. Auch Google hat hier keinen entscheidenden Vorsprung, den Internetvideos eines autonomen Taxis zum Trotz. „Die trauen sich einfach mehr“, fasst ein Entwicklungsdienstleister zusammen.