Am Ende kann sich Adam Michael Jonas vielleicht zuschreiben lassen, den besten Riecher gehabt zu haben. Jonas ist Autoanalyst bei Morgan Stanley. Er wird dafür bezahlt, einen guten Riecher zu haben. Als er bei der jüngsten Telefonkonferenz mit Analysten zu den Quartalszahlen von Tesla die Fragerunde eröffnen durfte, ging es ihm nicht um den aktuellen Stand bei Teslas Model 3, nicht um Verkaufszahlen in China oder den neuen Finanzchef. Er stellte eine Frage zum Mars. Und er beteuerte, seine Frage sei für Tesla relevant.
Jonas' Interesse wurde durch Berichte geweckt, wonach die neue US-Regierung Menschen zum Mars schicken wolle. Denn das will auch Elon Musk. Es ist der Traum seines Lebens, die Menschheit zu einer Spezies zu machen, die nicht nur auf der Erde lebt. Mit seiner Firma SpaceX will er seinen Traum verwirklichen.
Musk gibt sich nie mit dem Normalen, dem Machbaren, dem Gewöhnlichen zufrieden. Wenn er seinen Mitarbeitern einen Zeitplan setzt, dann nimmt er das optimistischste Szenario ohne jeglichen Puffer und halbiert es. Damit hat er zwar immer wieder Deadlines gerissen, aber auch die Autobranche massiv umgekrempelt. Ohne Elon Musk und Teslas Tempo bei der Elektromobilität gäbe es heute wohl noch keine Pläne für einen Porsche Mission E, Daimlers EQ-Familie oder die i-Modelle von BMW.
Wenn Musk eine Branche aufmischt, fordert er seinen Mitarbeitern alles ab. Ein Angestellter, der eine Firmenveranstaltung versäumte, um bei der Geburt seines Kindes dabei sein zu können, wurde persönlich per Mail abgestraft: „Das ist keine Entschuldigung. Ich bin extrem enttäuscht. Sie müssen klären, wo ihre Prioritäten liegen. Wir verändern die Welt und die Geschichte, und entweder sind Sie dabei oder nicht.“