München. Die deutlich wachsende Produktion der deutschen Premiummarken Mercedes-Benz und Audi hat Ungarns Fahrzeugfertigung ein Rekordjahr beschert: Rund 38 Prozent auf 432.510 Autos ging es 2014 im Vergleich zum Vorjahr aufwärts. Zwei von drei in Ungarn gefertigte Fahrzeuge trugen einen Stern oder vier Ringe. Bis 1992 gab es im Ungarn der Nachkriegszeit keine Pkw-Produktion.
Größter Hersteller des Landes war zuletzt die 2012 eröffnete Mercedes-Benz Manufacturing Hungary in Kecskemét mit etwas mehr als 150.000 Autos. Neben den Modellen B-Klasse und CLA läuft in Ungarn mittlerweile auch der CLA Shooting Brake vom Band. Im Mai 2014 wurde eine dritte Schicht eingeführt, die 2015 erneut zu höheren Produktionszahlen führen dürfte. Laut Finanzchef Ekkehard Philipp werden aktuell rund 660 Autos pro Tag gefertigt. Der Standort Kecskemét kann bei Bedarf leicht ausgebaut werden, “Wir verfügen um genug Platz um zu wachsen, 440 Hektar”, sagt Philipp. Aktuell werden nur rund 160 Hektar genutzt.
Audi will in Gyor, wo nach Jahren einfacher SKD-Montage seit 2013 im Vollwerk produziert wird, ebenfalls zulegen: „Wir werden 2015 über 160.000 Automobile fertigen“, sagte Gerd Walker, Geschäftsführer Produktion Fahrzeug bei Audi Hungaria Motor, der Automobilwoche. Im vergangenen Jahr waren es rund 135.000 Autos. Seit August wird in drei Schichten gearbeitet. Nach dem Anlauf der neuen TT-Versionen werden vier Modelle mit voller Fertigungstiefe produziert, die A3 Limousine sorgt für 60 bis 70Prozent des Volumens. „Rund 40 Prozent der Limousinen gehen in die USA“, so Walker. Der Anteil der allradgetriebenen Versionen ist bei den für die USA bestimmten A3-Stufenheckmodellen bei knapp 50 Prozent und damit „deutlich höher ist als wir erwartet haben“, erklärt Walker.