München. Für das Downsizing von Motoren haben sich Turbolader bewährt. Doch Lader mit variabler Turbinengeometrie (VTG), die ein dynamischeres Ansprechverhalten und mehr Leistung bieten, blieben bislang fast ausschließlich Dieselfahrzeugen vorbehalten. Nur bei Porsche kommt ein VTG-Lader von BorgWarner in nennenswerten Stückzahlen bei einem Ottomotor zum Einsatz.
Mit der neuen Floating-Nozzle-Turbine (FNT) will Bosch Mahle Turbo Systems diese Technologie nun auch für Ottomotoren massentauglich machen und den Verbrauch im Vergleich zu Wastegate-Turboladern senken.
Bei VTG-Ladern ermöglichen verstellbare Leitschaufeln eine optimale Anpassung des Abgasstroms, der die Turbine antreibt, an den jeweiligen Leistungsbedarf. Die Herausforderung liegt in der thermischen Ausdehnung der Materialen: Die Verstellmechanik mit ihrem sehr geringen Spiel muss bei minus 20 Grad genauso funktionieren wie bei der maximalen Abgastemperatur.
Bei dem maximal 850 Grad Celsius heißen Dieselabgas lässt sich das gewährleisten. Doch bei bis zu 1050 Grad Celsius heißen Ottomotor-Abgasen würden nur extrem teure Materialien verhindern, dass die Steuerung klemmt. Daher arbeiten praktisch alle Ottomotoren mit Wastegate-Turboladern. Nachteil: Ein Teil der Energie des Abgasstroms geht vor der Turbine verloren.