Mehr Kapazitäten für Produktion und Entwicklung

München. Mexiko hat für deutsche Zulieferer nach wie vor nichts an Strahlkraft eingebüßt. So hat der Wälzlagerhersteller Schaeffler, bereits seit 40 Jahren in Mexiko aktiv, jüngst im Bundesstaat Puebla sein zweites Werk eröffnet. In Huejotzingo werden 550 Mitarbeiter Drehmomentwandler für US-amerikanische und japanische Autobauer fertigen. Bereits jetzt laufen Planungen für eine Erweiterung des Standortes.

Auch der Mechatronikspezialist Brose plant neben seinen bestehenden drei Werken zwei weitere. In Santiago de Querétaro ist dabei erstmals in Mexiko auch die Fertigung von Sitzsystemen vorgesehen. Zu den Kunden zählen Fahrzeughersteller wie Fiat Chrysler, Volkswagen, General Motors, BMW, Ford und Mazda, aber auch Systemlieferanten wie Valeo, ZF TRW und Magna. Gefertigt werden Türmodule, Fensterheber, Schließsysteme oder Getriebeaktuatoren.

ZF Friedrichshafen ist in Mexiko sogar mit zwölf Standorten präsent. Weitere Werke sind aktuell nicht in Planung. Das Produktspektrum umfasst in Mexiko unter anderem Insassenschutz-, Bremssysteme, Lenkungen für Pkw und Lastwagen , Getriebesteuerungen, Drehmomentwandler und Fahrwerkkomponenten.

Der Licht- und Elektronikanbieter Hella wiederum ist mit sechs Standorten in dem nordamerikanischen Land vertreten. Für US-amerikanische, japanische und deutsche Kunden werden Scheinwerfer und Heckleuchten sowie Elektronikkomponenten hergestellt. Des Weiteren verfügen die Lippstädter in Tlaquepaque, Jalisco, über ein Design- und Entwicklungszentrum für Lichttechnik und Elektronikprodukte.

Die mexikanische Landesgesellschaft von Bosch ist bereits 60 Jahre alt. Mittlerweile unterhält der Zulieferer zehn Standorte mit acht Produktionsstätten. Im Bereich Mobility Solutions betreiben die Stuttgarter allein fünf Werke.

Für Bosch ist Mexiko ein wichtiger Bestandteil der Lokalisierungsstrategie. Der Zulieferer fertigt in Mexiko neben Kraftfahrzeugtechnik auch Elektrowerkzeuge, Thermotechnik und Sicherheitssysteme und setzt auf lokale Produktentwicklung. Derzeit arbeiten rund 300 Ingenieure in Mexiko an Lösungen für Kraftfahrzeuge speziell für den nordamerikanischen Markt.

In den vergangenen zehn Jahren hat Bosch mehr als 400 Millionen Euro in den Ausbau von Produkten und Entwicklung in Mexiko investiert. Die Zahl der Beschäftigten hat sich in diesem Zeitraum auf über 12.300 mehr als verdoppelt. 2014 eröffnete Bosch mit dem Entwicklungsstandort in Guadalajara sein erstes Zentrum für Softwareentwicklung und Ingenieurdienstleistungen für den amerikanischen Markt. Das Unternehmen investiert zudem in die Erweiterung seiner Kraftfahrzeugtechnik-Produktion in den Städten Toluca und Juárez. Bis zu 4000 neue Arbeitsplätze sollen hier geschaffen werden. Zudem sind in den kommenden Jahren Erweiterungen der Standorte in San Luis Potosi und Mexiko City geplant.