München. „Wohin soll ich all dieMänner aussortieren? Alle zwangsweise in Rente schicken?“ Das fragte Daimler-Chef Dieter Zetsche vor gut fünf Jahren in einem Zeitungsinterview und kritisierte so die Pläne der damaligen Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Sie hatte vorgeschlagen, dass Unternehmen bis 2018 ein Drittel der Führungspositionen mit Frauen besetzen müssten.
Dazu kam es nicht. Doch beschloss der Bundestag im März 2015 eine Frauenquote von 30 Prozent für Aufsichtsräte großer Unternehmen. Effektiv gilt diese Quote für 108 börsennotierte und voll mitbestimmungspflichtige Unternehmen mit mehr als 2000 Mitarbeitern. Weitere etwa 3500 Firmen sind in der Pflicht, sich eine beliebige Zielvorgabe zu setzen.