Zwischen der mittelständischen Zulieferindustrie und den großen Autoherstellern bahnt sich nach Informationen der Automobilwoche ein Streit um Kostendruck, geistiges Eigentum und Vertragstreue an. Die Zulieferer verlangen faire Spielregeln und fordern in einem Positionspapier "einen Innovations- und Kostenwettbewerb, der uns auf den Weltmärkten stärkt und nicht schwächt", berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung. Das Papier soll Ende Juni veröffentlicht werden. "In den vergangenen Jahren haben sich die Klagen unserer Automotive-Unternehmen über eine nicht sachgerechte Härte in der Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Zulieferern gehäuft", sagte Christoph Münzer, Hauptgeschäftsführer des südwestdeutschen Branchenverbands WVIB, der Automobilwoche. Das Positionspapier ist bis jetzt von 124 der rund 300 Mitglieder aus dem Zulieferbereich unterzeichnet worden. Die Unternehmen stehen für rund 37.000 Mitarbeiter.
Die Marktstärke werde ausgenutzt, moniert die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ): „Die Regeln des Fair Play werden in den automobilen Wertschöpfungsketten leider immer wieder verletzt“, betonte ArGeZ-Sprecher Christian Vietmeyer. Hersteller verlangten von ihren mittelständischen Zulieferern nach wie vor Einstandsgelder ohne Gegenleistung, nur um überhaupt anbieten zu dürfen, sogenanntes "Pay to Play". Die ArGeZ vertritt 9.000 Unternehmen mit einer Million Beschäftigten.