Bei Modellpremieren läuft Britta Seeger regelmäßig zur Höchstform auf. Dann schwärmt sie, meist im lockeren Outfit mit Lederjacke, von den praktischen Seiten eines elektrischen EQA oder vom Luxusgefühl, das die neue S-Klasse vermittelt. Persönlich testet sie am liebsten verschiedene Mercedes-Modelle und dreht ab und zu in einem Käfer Cabrio Baujahr 1971 eine Runde – es ist das ehemalige Auto ihrer Mutter, mit dem sie zum ersten Mal gefahren ist. "An ihm restauriere ich weiter liebevoll herum", verriet sie in einem Gespräch mit Audi-Vertriebschefin Hildegard Wortmann.
Seit 2017 ist die 51-Jährige Vertriebschefin von Mercedes. Zuvor leitete die Mutter von Drillingen das Busgeschäft in der Türkei und war Landeschefin in Südkorea. Die Produkte zu präsentieren ist dabei nur eine Seite der Arbeit. Die anspruchsvollere Aufgabe ist es, diese schnell und reibungslos an den Kunden zu bringen. Mit der "Best Customer Experience 4.0" hat sie dafür einen Masterplan für die nächsten Jahre entworfen.
Kurz gesagt soll dem Autokäufer das Leben so einfach wie möglich gemacht werden, was in der Vergangenheit bei Mercedes nicht immer selbstverständlich war. Die Vertriebsreform sieht auch vor, in ganz Europa einheitliche Preise durchzusetzen, ob online oder analog beim Händler. Im vergangenen Jahr hat Seeger außerdem gelernt, mit Krisen wie der Corona-Pandemie und geschlossenen Autohäusern umzugehen – und kann dieser Erfahrung durchaus positive Seiten abgewinnen. So habe man Vertrauen und Verantwortung an die Teams vor Ort abgeben und schnelle Entscheidungen treffen müssen. "Ich habe festgestellt, dass die betroffenen Mitarbeiter an dieser Situation gewachsen sind."
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