Experten der Branche sind sich einig: Die Dieselaffäre war für den VW-Konzern insgesamt ein veritabler Weckruf zum Wandel und ein wichtiger Katalysator für die Investitionen in die Elektromobilität. „Ohne Dieselgate hätte der MEB, der Modulare Elektrifizierungsbaukasten, nicht so schnell eine so hohe Priorität erlangt“, sagt der Leiter des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach, Stefan Bratzel.
Derzeit ist der VW-Konzern dabei, die entscheidenden Weichen zu stellen und den Elektroantrieb auf die passenden Architekturen zu stellen und diese mit den verschiedenen Marken unter einen Hut zu bringen. Hier spielt der MEB die zentrale Rolle. Doch so einfach wie auf eine Lego-Platte lassen sich die Bausteine Batterie, E-Motor, Ladetechnik und Leistungselektronik nicht aufsetzen. „Innerhalb der Marken will jeder seine Wünsche berücksichtigt wissen“, sagt ein damit vertrauter Entwickler, „es gibt allein über 200 wichtige und knapp 400 weitere Maße, die exakt definiert werden müssen.“ Das reicht von der Spurweite bis zum Verstellwinkel der Lenksäule. Zudem muss der MEB global ausgelegt und die Produktion in sämtlichen Werken, in denen die VW-Stromer vom Band laufen, darauf abgestimmt werden.