Rabat/Tanger. Khalid Qalam hat über 25 Jahre lang in der Autoindustrie gearbeitet. Der Manager war unter anderem in Deutschland und Brasilien tätig, spricht fünf Sprachen. Nun hat den Marokkaner mit belgischem Pass der Ruf des Staats Seiner Majestät König Mohammeds VI. ereilt: Qalam soll für den Standort Marokko trommeln und ausländische Investoren ins Land holen.
Marokko hat Großes vor. In den vergangenen Jahren sind die Strukturen geschaffen worden, um im Automobilsektor durchzustarten. Renault produziert schon seit 2012 in der Nähe von Tanger, PSA Peugeot Citroën beginnt jetzt mit dem Bau eines großen Werks in Kenitra, viele Zulieferer sind auch schon da. Doch Marokko will mehr. "Unser Ziel ist, dass in Marokko ab 2020 eine Million Autos pro Jahr gebaut werden. Dazu brauchen wir weitere Autohersteller, die wiederum mehr Zulieferer anziehen", sagt Qalam, der mit der Agentur "Invest in Morocco" im Botschaftsviertel von Rabat sitzt.
Der Großteil der Fahrzeuge wird nach Europa oder nach Nahost exportiert, nur ein kleiner Anteil ist für den afrikanischen Markt vorgesehen. Renault-Nissan fertigt hier 400.000 Autos pro Jahr, unter anderem die Dacia-Modelle Dokker und Lodgy. Die Autos werden vom Hafen Tanger-Med nach Frankreich oder Deutschland verschifft. Tanger gilt als Renaults weltweit profitabelstes Werk.