Oberwaltersdorf. Zwar sei der Standort Graz nach wie vor das Werk für die Auftragsfertigung von Autos, "aber wenn wir einen Kundenauftrag erhalten, würden wir zusätzlich eventuell auch nach Osteuropa gehen.“ Nachdem Magna in der Vergangenheit schon knapp vor einem Auftrag gestanden habe, "sind wir jetzt wieder in Gesprächen, in Osteuropa aktiv zu werden“. Dem Manager schwebt dabei eine Aufgabenteilung der Werke vor. In Graz sollen Premiumfahrzeuge gefertigt werden. An einem künftigen osteuropäischen Standort würde sich das Unternehmen auf Volumenmodelle fokussieren. Doch auch so laufe es in Graz rund: "Mit der derzeitigen Graz- Produktion, die den Mini Paceman, den Mini Countryman, die G-Klasse von Mercedes-Benz, den Peugeot RCZ sowie die Karosserie für den SLS AMG umfasst, sind wir zufrieden.“
Magna plant Werk in Osteuropa
Zwar sei man von den Spitzenzeiten entfernt, als BMW dort das SUV X3 produzieren ließ und bis zu 250.000 Fahrzeuge pro Jahr gebaut wurden. Doch „im Schnitt hat das Werk in den vergangenen Jahren zwischen 120.000 und 160.000 Einheiten erreicht. Und das ist jener Bereich, in dem wir uns sehr wohl fühlen“, so Apfalter. Um Anschlussaufträge kann sich nun auch Karl-Friedrich Stracke bemühen. Der Ex-Opel- Chef übernimmt unter Apfalter bei Magna Steyr die Sparte Fahrzeugtechnik. Der Zulieferer setzt vor allem auf die Erfahrung Strackes in den Bereichen Gesamtfahrzeugentwicklung und -produktion. Im Jahr 2009, als der US-Konzern General Motors sein Tochterunternehmen Opel verkaufen wollte, war Magna zusammen mit einem russischen Investor als Käufer im Gespräch.
Doch die Amerikaner entschlossen sich schließlich, Opel zu behalten. Zu dieser Zeit war Stracke für die globale Fahrzeugwicklung von GM verantwortlich. Apfalter ist optimistisch, dass die Auftragsfertigung wieder an Bedeutung gewinnt. Allerdings unter anderen Bedingungen: Er sieht eine Entwicklung weg von einem Dienstleister, der dem Autobauer die Arbeit abnimmt, wenn diesem die Ressourcen oder die Zeit feht, hin zu einem strategischen Partner, der sich aufgrund der Derivatevielfalt des Herstellers um die Entwicklung und Produktion von Modellen kümmert. Als zukunftsweisend sieht der Manager das Magna-Engagement beim chinesischen Hersteller Qoros, der seine Europa-Premiere auf dem Auto-Salon in Genf feierte. „Wir haben die ganze Bandbreite an Engineering-Dienstleistungen abgedeckt – vom ersten Konzept bis zur Serienreife, inklusive Lieferantenmanagement.“