Aurora. Der weltweit zweitgrößte Zulieferer Magna will laut Vorstandschef Don Walker in den kommenden Jahren schneller wachsen als der Markt. Vor allem im Antriebsstrang sieht Walker noch großes Potenzial für das kanadische Unternehmen. Durch die stetige Verbesserung der Antriebe kommen seiner Ansicht nach reine Elektroautos langsamer auf den Markt als gedacht. Beim Auftragsfertiger Magna Steyr sind die Bücher voll. Und für Tesla-Chef Elon Musk hat Walker einen guten Tipp.
Herr Walker, die Technologien in der Autoindustrie entwickeln sich rasant. Wie reagiert Magna aktuell darauf?
Wir wollen im Antriebsbereich wachsen. Wir werden viele Veränderungen im Antriebsstrang sehen, die für Kraftstoffeffizienz, Gewichtsreduzierung und Hybridisierung sorgen werden. Auch deswegen werden meiner Ansicht nach reine Elektroautos langsamer auf den Markt kommen als manche glauben. Aber das Segment der Hybride wird sicher weiter wachsen. Zudem sind wir stark auf autonome Fahrfunktionen konzentriert, sei es mit Kameras, Software, Surround View, Sensoren oder Radar. Wir werden durch diesen Bereich sicher weiter wachsen.
Wollen Sie vor allem organisch wachsen oder durch Akquisitionen?
Mit Getrag haben wir eine große Akquisition getätigt. Unser Umsatz mit Antrieben wird bis 2019 auf mehr als zehn Milliarden Dollar wachsen. Wenn es aufdem Markt eine interessante Technologie gibt, können wir wieder zuschlagen. Aber wir bevorzugen, organisch zu wachsen und neue Technologien zu einem bestimmten Zeitpunkt selbst einzuführen.
Sie investieren auch in Start-ups?
Wir haben über eine eigene Venture-Capital-Einheit für Start-up-Beteiligungen nachgedacht, aber uns dagegen entschieden. Erstens sehen wir das nicht als Bestandteil unseres Kerngeschäfts an. Zweitens wollen wir mit anderen Venture-Capital-Unternehmen kooperieren, um zu sehen, an welchen Ideen sie arbeiten.
Laut Ihrer Aussage wächst Magna. Im Jahr 2015 gab es keinen Umsatzzuwachs. Wie sieht Ihre Wachstumsstrategie aus?
Wir sind auch 2015 gewachsen, allerdings ist das wegen der Währungseffekte bilanziell verpufft. Wir werden in den kommenden Jahren ziemlich schnell wachsen, und zwar schneller als der Markt.