Continental präsentiert auf der IAA einige Innovationen im Bereich Elektromobilität. Etwa das neue Ladesystem "AllCharge", das eine Lösung für die in Deutschland bislang uneinheitliche Ladeinfrastruktur liefern soll.
Bisher bieten Ladesäulen entweder nur langsames, einphasiges Wechselstromladen (AC-Laden) oder schnelles Gleichstromladen (DC-Laden), für das allerdings nicht alle E-Autos ausgelegt sind. "Es fehlt eine Art Universalschlüssel für das Laden, der für jede beliebige Säule passt", sagt Martin Brühl, bei Continental Verantwortlicher für Ladesysteme. Statt zusätzliche Technik und damit Gewicht für die unterschiedlichen Ladesäulen im Auto zu installieren, macht Conti den elektrischen Antriebsstrang selbst zum "Ladegerät".
Das System ist ein weiterentwickelter E-Antrieb, bei dem Motor und Inverter – ein Wandler, der zwischen Gleich- und Wechselstrom hin- und herwechselt – für die Zusatzaufgabe des Ladens genutzt werden. Zusätzlich ist ein DC/DC-Wandler verbaut, der für die optimale Spannung hin zur Batterie sorgt. Vom Ladeanschluss am Auto führen zwei Strompfade zur Batterie: Entweder fließt dann Wechselstrom von der Ladesäule durch den E-Motor zum Inverter, wo erin Gleichstrom umgewandelt wird und zur Batterie fließt, oder es fließt Gleichstrom aus der Ladesäule direkt durch den DC/DC-Wandler zur Batterie. Dadurch kann der Fahrer an jeder beliebigen Ladesäule Strom tanken.
Spannungen bis 800 Volt und Leistungen von bis zu 150 kW soll das System schaffen. Perspektivisch ist es bis 350 kW ausgelegt. AllCharge funktioniert bidirektional, weshalb sich auch externe Geräte wie Laptop, Kühlschrank oder Bohrmaschine mit Energie aus dem Akku betreiben lassen.